Wanderzirkus – 2. Station – total plural / total x plural
12. bis 14. Juni 2024
Universität Duisburg-Essen - Campus Essen
In dieser Veröffentlichung findest du alles rund um die zweite Station des Wanderzirkus’:
Einladung
Die Tafel ist für 40 Personen in Essen gedeckt! Reisekosten werden wieder übernommen. 30 Plätze sind schon besetzt, 10 sind noch für neue Zirkusleut’ zu haben.
In Essen werden wir unter dem Motto „total plural“ zusammenkommen. Wir werden uns in kleine Zelten aufteilen und an verschiedenen Darbietungen arbeiten, die sich mit den folgenden Spannungsfeldern befassen:
global x lokal
Wo steht Nachhaltigkeit zwischen Global und Lokal? Wir denken an die Probleme und die Ziele der Nachhaltigkeit als etwas Globales, aber eine nachhaltige Bildung kann immer nur lokal sein, auch wenn wir globale Anweisungen dafür haben. Der Bildungsprozess passiert nur in einem Ort, in einem Moment, mit jemandem. Angesichts dieser anscheinenden Kontradiktion, was können wir ausdenken, um eine Bildung nicht für das Global zu erschaffen, sondern für das Weltliche, das Irdische?
Ernst x Magie
Die Herausforderungen, vor denen wir stehen, können oder müssen Angst machen. Das wird uns durch die Rhetorik in Berichterstattung und in Diskussionen suggeriert. Angst aber lähmt und macht handlungsunfähig – und das ist das Gegenteil von dem, was wir mit Blick auf die unterschiedlichen Nachhaltigkeitsaufgaben gebrauchen können. Freude, Spaß und Humor sind wichtige Antriebsfedern für ein erfolgreiches Handeln, sie sind die Wegbereiter für die magischen Momente im Flow und die Vorreiter des Empowerment. Doch wie machen die Clowns das nur, ohne auf dem Weg den Ernst der Lage zu übersehen?
Lehren x Lernen
Im kleinen Zelt Lernen & Lehren erkunden wir Veranstaltungsformate und Lehr-Lernmethoden für den Themenbereich Nachhaltigkeit und Bildung für Nachhaltige Entwicklung. Was spricht die Zielgruppe an, sensibilisiert und motiviert zum Transfer? Welche Rollen nehmen Lernende und Lehrende dabei ein? Wie können wir uns gegenseitig unterstützen, Lehrangebote an den verschiedenen Bildungsstandorten weiter auszubauen?
Individuen x Institutionen
Wofür steht das “x” zwischen Individuen und Institutionen, wenn es um Nachhaltigkeit und Demokratie geht, wenn es um Lehren und Lernen geht? Steht das “x” für fordern, fördern oder herausfordern, steht es für unterstützen oder behindern, steht es für Teil und Ganzes …?
Fallen die Antworten je nach Individuum und Institution verschieden aus? Welche Rolle haben speziell die Hochschulen in der Gesellschaft, und wie können/sollen/müssen/dürfen/wollen ihre individuellen Mitglieder sich dazu verhalten? Welche Konzepte zur kritisch-konstruktiv-konsequenten Zusammenarbeit zwischen I und I gibt es? Welche Empfehlungen geben wir den I und I, die an Nachhaltigkeit und Demokratie interessiert sind - und welche Empfehlungen geben wir den Nicht-Interessierten?
Prozess x Produkt
We will delve into the nexus of sustainability, examining ecological-distributive conflicts through the lens of Political Ecology. Within this framework, we address the tension between process and product. In a world marked by economic and demographic expansion, we inquire into who reaps benefits and who bears the burdens of escalating resource consumption. Through concrete examples, we illuminate diverse valuation languages inherent in these conflicts, spanning from monetary claims to considerations of ecological, ritual, or heritage significance. Central to our exploration is the question of power: who holds the authority to determine the relevance of valuation languages in these contexts? This inquiry prompts profound reflection on the dynamic interplay between sustainability, power dynamics, and the dichotomy of process versus product.
radikal x banal
Wann ist Bildung radikal, wann scheint sie nur so zu sein – und ist letzten Endes eher banal? Kann banale Bildung tatsächlich Veränderungen bewirken? Was hindert uns daran, eine radikale Bildung zu verfolgen? In diesem Kontext packen wir diese Fragen an der Wurzel an und arbeiten an einem Bildungsverständnis, das über die bloße Absicht hinausgeht. Es beruht auf Inklusion, Fürsorge, anhaltender Neugier und einem achtsamen Hinterfragen, um nachhaltige Veränderungen herbeizuführen.
Die besondere Schönheit dieses Auftritts des Wanderzirkus liegt darin, dass hier Bildungs-, Demokratie- und Nachhaltigkeits-Akteur_innen zusammen in die Manege einlaufen, die wohl nie auf die Idee gekommen sind, etwas gemeinsam auf die Beine zu stellen. Gerade deshalb versprechen sie ein Erlebnis, das für unser Publikum unerwartet und bereichernd ist.
Wenn du bereit bist, ohne Netz und doppelten Boden in die Welt des Wanderzirkus einzutauchen, kontaktier uns und schließ dich unserer Reise an - info@wanderzirkus.org
Programm
Programm - Essen - Wanderzirkus.pdf (549,7 KB)
Bericht
Der Bericht wurde kollektiv geschaffen, mit Koordination von Lena Engel. Danke!
Hier findest du Auszüge von ihm. Wenn du mehr erfahren möchtest, kontaktier uns gerne per Mail – info@wanderzirkus.org
„Am wichtigsten war es uns zu zeigen, dass sowohl Nachhaltigkeit als auch Demokratie nicht vollständig verstanden werden können, ohne zu berücksichtigen, wie das Globale durch die Verbindung verschiedener Orte geformt wird. Das bedeutet, dass universelle oder allgemeine Ideen von Nachhaltigkeit oder Demokratie nicht auf verschiedene Orte in gleicher Weise anwendbar sind.“
„Angeleitet durch Traugott und Birgit sammelten wir Gründe, die uns daran hindern, nachhaltig zu leben bzw. unseren Überzeugungen entsprechend zu handeln (Attitude-Behaviour-Gap). In 2-er Gruppen wurden diese Hemmnisse (Faulheit, Bequemlichkeit, Zeitdruck, Ungleichverteilung des Wohlstands, Vereinzelung, Isolation usf.) mit allerlei Bastelmaterial visualisiert” und daraus entstand entstand Nachaltikules, ein Superheld, der Menschen hilft, diese Kluft zu überwinden.
Wer hat die Macht im Thema Nachhaltigkeit? Sind es die Institutionen oder doch wir als Individuen? Es kam der Zwiespalt auf, als Lehrperson mit freier, individueller Lehrmöglichkeit und ebenso als bewertende Vertretung der (Hoch)Schule da zu stehen. Unsere Fallbeispiele sammelten wir übersichtlich an einer Pinnwand. So kam es zu einem regen Austausch über die Spannung zwischen mitgebrachter Persönlichkeit und Institutionellem Rahmen und einem Vergleich mit bekannten Modellen.“